Vor 38 Jahren gründete sich in Chiapas (Mexiko) die “Zapatistischen Armee zur Nationalen Befreiung”.
Der als marxistisch-maoistische Guerilla gegründete Bewegung, kamen in den Folgejahren immer mehr andere politische Einflüsse hinzu. Diese waren sozialistischer und anarchistischer Natur, aber auch religiöser.
Global bekannt wurde die EZLN am 1. Januar 1994. Infolge des Inkrafttretens des neoliberalen NAFTA-Abkommens, besetzten EZLN-Kämpfer Verwaltungszentren in Chiapas. Sie erklärten der Regierung den Krieg und kämpften 12 Tage lang, ehe ein Waffenstillstand ausgehandelt wurde. Ihr erklärtes Ziel verfehlten sie jedoch: das Entfachen eines Volksaufstand in ganz Mexiko. Die EZLN zog sich daraufhin aus den Städten in den Dschungel zurück, der dem mexikanischen Militär nur schwer zugänglich war. Dort erhielten sie Unterstützung durch die verarmte Bevölkerung.
Auch 27 Jahre nach Beginn des Aufstandes kämpft die EZLN, bzw. die zapatistische Bewegung noch immer für die Verwirklichung basaler Menschenrechte in einem der ärmsten Bundesstaaten Mexikos. Doch dieser Kampf ist viel mehr: Es ist ein Kampf der Hand in Hand geht mit dem Eintreten für ein Leben in Autonomie, für Freiheit und Würde. Es ist ein Kampf für ein ganz anderes Ganzes, für eine Welt die sich von „unten und links“ entspinnt.
In den letzten Jahren haben sie zu internationalen Frauentreffen geladen und in der „kleinen zapatistischen Schule“ ihre Erfahrungen aus der Selbstverwaltung an tausende Menschen aus der ganzen Welt weitergegeben. Ihre Bewegung ist weiter gewachsen, sie haben ihre Autonomie ausgebaut, Samen der Rebellion in ganz Mexiko gesät und sich über den Nationalen Indigenenkongress (CNI) mit allen widerständigen Pueblos Originarios Mexikos eng vernetzt.
2021 haben sie das erste Mal Mexiko verlassen und sich auf eine Reise u.a. Richtung Europa begeben. Sie wollen uns und unsere Kämpfe kennenlernen und in die Diskussion kommen. Schauen wir gemeinsam was uns eint, aber auch was uns trennt. Lernen wir voneinander und stehen wir auch weiterhin soldarisch zu unseren zapatistischen Genoss:innen!
