16. November 2009: In Gedenken an Ivan Khutorskoy

16. November 2021
Der bekennende Antifaschist und RASH-Skinhead Ivan Khutorskoy wurde 2009 von Neonazis in Moskau ermordet. Wir wollen ihm erinnern. Am Ende des Beitrages findet ihr eine sehenswerte Doku über ihn, sein Leben und die antifaschistische Bewegung in Russland der 2000er Jahre.

Heute vor 12 Jahren wurde der bekennende Antifa-Aktivist und RASH-Skinhead Ivan »Vanya« Khutorskoy in Moskau von Neonazis ermordet. Im Eingang seines Wohnhauses in der Khabarovsk Straße im Osten Moskaus lauerten Neonazis der Gruppe “BORN” ihm auf und erschossen ihn.

Der großgewachsene und für sein freundliches Auftreten bekannte Skinhead organisiert bei antifaschistischen Konzerten den Saalschutz. Seine Genoss:innen trainierte er im Kampfsport. Bei antifaschistischen Kampfsportturnieren fungierte Ivan als Kampfrichter. So beispielsweise beim “No Surrender” MMA-Turnier am 10. Oktober 2009 (Bild oben)in Moskau, welches in Gedenken an den ermordeten Antifaschisten Fyodor Filatov stattfand. Nebenbei studierte Ivan Jura an der RSSU.

Den Faschisten war Ivan gut bekannt und ein Dorn im Auge. Immer wieder fanden sich sein Name in Todeslisten und sein Gesicht in Gallerien auf Nazi-Webseiten wieder. Bevor er 2009 umgebracht wurde, überlebte Ivan bereits drei Mordversuche. Im Jahr 2005 fügten Neonazis ihm zahlreiche Schnittverletzungen im Kopfbereich zu. Einen weiteren Angriff überlebte er nur knapp, als Nazis ihm im Hauseingang auflauerten und mit einem Schraubenzieher zahlreiche schwere Wunden im Hals- und Nackenbereich zufügten. 2006 stachen ihm Nazis im Straßenkampf ein Messer in den Bauchbereich.

Nach Ivans Tod starteten seine Genoss:innen eine große Solidaritätskampagne. Sie diente der finanziellen Unterstützung seiner Familie. In deren Rahmen entstand 2013 ein sehenswerte Dokumentation über Ivans Leben und seine Bedeutung für die russischen Antifa-Szene. Diese liefert einen seltenen Einblick in die Moskauer Punk-Szene der 2000er Jahre und beleuchtet die Bedingungen, unter denen sich die russische Antifa-Bewegung entwickelte. Innerhalb von zwei Jahren wurden damit über 20.000 € für Ivans Eltern und für die Eltern anderer Neonazi-Mordopfer gesammelt.

Die Dokumentation „Sad but true: Ivan. In memory of our friend“ findet ihr auf YouTube mit Untertiteln in deutscher Sprache. Schaut sie euch an.
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