Heute vor 79 Jahren schloss die Rote Armee den Kessel um Stalingrad. Dieser Belagerungsring um die 6. Armee der Wehrmacht und der darauffolgende Sieg der Sowjetunion (SU) im Kampf um die Stadt gilt heute als einer der Wendepunkte des 2.Weltkriegs.
Seit August 1942 führte das Deutsche Reich einen Angriffskrieg gegen die SU. Sie galt den Nazis als der, im Bolschewismus zur Praxis gewordene, ideologische Gegenentwurf zum Nationalsozialismus und als ein Symbol des “Weltjudentums”.
Darin lag auch eine Besonderheit des Krieges. Denn dieser wurde als ein totaler Vernichtungskrieg geführt. U.a. begründet in Hiters Plan zur sogenannten “Lebensraumerweiterung im Osten” und der Betrachtung des sowjetischen Gegners als “Untermensch” sowie dessen Zivilbevölkerung als Angehörige einer “minderwertigen Rasse”.
Einhergehend mit dem Ziel der “Germanisierung” Osteuropas, kam es zur systematischen Vernichtung “nicht-arischen Lebens”. Bis zu 40 Millionen sowjetische Bürger:innen fielen dem Vernichtungswahn des dt. Angriffskrieges und dessen neuer Dimension von Brutalität, systematischem Terror, Raub, Zerstörung und physischer Vernichtung zum Opfer.
Während die militärische Wende – aus heutiger Sicht – bereits mit der dt. Niederlage vor Moskau und dem Kriegseintritt der USA im Dezember 1941 besiegelt wurde, sollte der Kessel um Stalingrad und der sowjetische Sieg im Kampf um die Stadt an der Wolga einen bedeutenden psychologischen Wendepunkt darstellen. Denn obwohl die Wehrmacht Stalingrad nur als ein Etappenziel in Richtung kaukasischen Ölfelder betrachtete, galt sie für Hitler wie auch Stalin aufgrund ihres Namens auch über das Strategische hinaus als bedeutsam.
So kam es, dass die dt. Niederlage nicht nur das Vertrauen der dt. Bevölkerung in das NS-Regime sinken lies, sondern auch den politischen Gegner:innen des NS wieder Hoffnung gab, dass die Barbarei der Nazis eines Tages ihr Ende finden würde.
(Das Titelbild des Beitrages zeigt Sowjetische Infanteristen in Feuerstellung auf einem Dach während der Kämpfe um Stalingrad, Januar 1943, deBundesarchiv, Bild 183-E0406-0022-001 / CC-BY-SA 3.0)
