Beschreibung
Kolumbien befindet sich seit dem 28.04.2021 im Aufstand. Die Menschen demonstrieren gegen massive soziale Missstände, die durch die fehlgeleitete Pandemiepolitik der Regierung Ivan Duques verschärft wurden. Auch sind sie auf der Straße gegen den massiven Staatsterror, gegen die enorme Brutalität der Regierung, die mit Narcos und Paramilitärs zusammenarbeitet.
Santiago Gonzalinni war in Bogota auf den Straßen mit seiner Kamera aktiv und begleitete künstlerisch den Widerstand der kolumbiansichen Bevölkerung. Daraus entstand eine Fotocollage, die er mit uns gemeinsam als Soli-Poster veröffentlicht.
Diese Collage zeigt einen übermächtig erscheinenden ESMAD-Bullen mit Totenschädel als Kopf. Die ESMAD ist die mobile Antiaufstandsbekämpfungseinheit, verantwortlich für hunderte Tote und tausende Verletzte in Kolumbien. Sie stützt das "System Uribe", das auf Ausbeutung und Veramung der Arbeitenden, Narco-Kriminialität und brutalster Unterdrückung der politischen Opposition, Afro-Kolumbianier:innen und Jugendlicher beruht. Für die Menschen in Kolumbien, die noch immer zahlreich auf die Straße gehen, ist dies eine oft auch tödliche Realtität. Die ESMAD steht an vorderster Front, bei der (tödlichen) Zerschlagung der Proteste. Eine zentrale Forderung des Widerstandes gegen das "System Uribe" ist daher die Entwaffnung und Auflösung der ESMAD. Angesichts vieler Toter, hunderten von Bullen und Narcos Entführter und Verschwundener sowie über tausend Verletzte, trifft Santiago Gonzalez den Nagel auf den Kopf, wenn er schreibt: "A mi no me cuida la policia, me cuida la guardia indígena y la primera linea!", auf deutsch etwa: "Ich werde nicht von der Polizei beschützt, sondern von der indigenen Bevölkerung und der Primera Linea!".
Das Neue an den aktuellen Kämpfen ist ihre Dezentralität und ihr sozialer Charakter, der in den Suburbs der Kolumbianischen Städte, wo man sich, wie in Kolumbien gesagt wird, "um das Essen" in zahlreichen Straßenküchen organisiert. Der tragende Teil der Proteste sind bisher unorganisierte Jugendliche, die massiv von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen sind und kaum Repräsentation in klassischen linken Organisationen haben. Kolumbien ist ein Labor für einen vielfältigen Widerstand gegen die totbringende Politik des Kapitals.
Unterstützt unsere kämpfenden kolumbianischen Freund:innen und Genoss:innen mit dem Kauf eines Posters. Das Geld wird an künstlerische Kollektive, die Primera Linea und Medienkollektive gehen, die von unten und links berichten.
Der hochwertige Qualitätsdruck matt des Posters erfolgte auf 300g Papier.